SehenswürdigkeiteN
Das „Kleine Schloss“ (16. Jh.)
Das sogenannte „kleine Schloss“ oder „Maison des Baillis“ wurde um 1560 von den Markgrafen von Baden als Wohnsitz für ihre Amtmänner (frz. baillis) errichtet.
Die Festung
Die erste Burg wurde um 1190 von Arnoux (Arnold) I . von Rodemack gebaut.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie häufig verändert, erweitert und auch mehrfach beschädigt und teilweise zerstört. Der untere Eingang zur Festung stammt aus dem 16. Jahrhundert und besteht aus drei Türmen: dem überdachten „Boncour“-Turm und den „Zwillingstürmen“, welche eine Zugbrücke flankierten, über die man in die Festung gelangte. Dieser Eingangsbereich war durch eine Vormauer mit einem mächtigen, noch existierenden Artilleriebauwerk vom Anfang des 16. Jh. verbunden. Vor dieser Mauer befand sich eine zweite Zugbrücke. Im Inneren der Festung sind u.a. noch der Pferdestall, der Brunnen, das Pulvermagazin (später in eine Kapelle umgewandelt), der große Gewölbekeller und der sogenannte Offizierspavillon erhalten. Der Offizierspavillon wurde im 20. Jh. zum heutigen Schloss umgebaut. Die Überreste der Festung stehen seit 1981 unter Denkmalschutz. Das Festung von Rodemack befand sich seit 1869 im Besitz der Familie de Gargan. Anfang 2004 wurde sie vom Gemeindeverband von Cattenom und Umgebung erworben und soll auf die Dauer der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Kapelle Notre-Dame (17. Jh.)
Die Kapelle Notre-Dame wurde 1658 von den Einwohnern des Ortes errichtet.
Eine Legende führt ihre Errichtung auf das Gelöbnis eines Offiziers zurück, der aus der belagerten Festung herausgeritten und an dieser Stelle durch einen kühnen Sprung mit seinem Pferd von dem Felsen hinunter seinen Verfolgern entkommen sei. Wahrscheinlicher ist, dass die Einwohner von Rodemack sie zum Dank für das Ende des Dreißigjährigen Krieges und der damit einhergehenden Übel – Pest und Hungersnot – errichtet haben. (Der Ort, in dem 1636 noch 110 Haushalte lebten, zählte nach dem Krieg nur noch 40 Haushalte.) Die Pfarrkirche Saint-Nicolas (18. Jh.)
Die Kirche Saint-Nicolas wurde von 1779 bis 1783 an der Stelle einer älteren Kirche errichtet, die im 18. Jh. zu klein und auch baufällig geworden war.
Während der französischen Revolution diente sie als Wahllokal. 1790 kam es bei der Wahl des Friedensrichters zu heftigen Auseinandersetzungen, bei denen ein Nationalgardist getötet wurde. Die Kirche wurde daraufhin geschlossen und musste neu geweiht werden, bevor sie wieder für den Gottesdienst geöffnet wurde. Die Kirche Saint-Nicolas, die äußerlich eher schlicht wirkt, überrascht den Besucher durch ihre reiche barocke Innenausstattung und ihre Chorfenster aus dem 19. Jh. An der rechten Seitenwand des Schiffes befindet sich das Grabdenkmal von Hermann-Fortunat, Markgraf von Baden-Rodemachern (gest. 1665) und seiner Frau Marie Sidonie von Daun-Falkenstein (gest. 1675). Altäre, Kanzel und Beichtstühle (18. Jh.) stammen von Nicolas Greff d.Ä. und Nicolas Greff d. J. aus Altwies/Luxemburg. Das Siercker Tor
Dieses von zwei halbrunden Türmen flankiert Tor wurde vermutlich zusammen mit der ca. 700 m langen Stadtmauer, die noch fast ganz erhalten ist, errichtet, nachdem der Ort einen Freiheitsbrief erhalten hatte. Dieser wird im 14. Jh. zum ersten Mal erwähnt.
Die Stadtbefestigung wurde nach 1480 weitgehend erneuert und auch in den folgenden Jahrhunderten noch mehrfach renoviert. Um mit ihren Panzern passieren zu können, rissen die Amerikaner 1944 den Torbogen zwischen den Türmen ab. Er wurde erst 1989 wieder hergestellt. Am linken Torturm ist eine Sonnenuhr (jetzt ohne Stab) angebracht, und in der Nische oberhalb des Bogens steht eine Statue des Hl. Rochus. Der mittelalterliche Garten
Es handelt sich hierbei um die Rekonstruktion eines Gartens aus dem Mittelalter. Der Garten weist einen einfachen geometrischen Grundriss auf, wie er für mittelalterliche Gärten typisch war. Er ist v.a. ein Nutzgarten.
Er besteht aus vier Teilen:
Am Ende des Gartens befindet sich ein Arboretum (Baumgarten) mit verschiedenen im Mittelalter bekannten Bäumen, wie z.B. Mispel- und Quittenbäume. Das Waschhaus
Das Waschhaus war noch in den sechziger Jahren in Benutzung. Das Wasser stammt aus einer der zahlreichen Quellen, die am Fuße der Festung entspringen.
Vor dem Waschhaus befindet sich ein spätgotischer Bildstock (um 1500). Von den 10 Bildstöcken und Wegkreuzen, die auf dem Gebiet der Gemeinde Rodemack erhalten sind, ist er zweifellos der älteste. Eine auf einem quaderförmigen Sockel ruhende Säule trägt als Bekrönung eine Relief-Darstellung der Kreuzigung Christi mit Maria und Johannes. |